50 Jahre Dussmann Group – 50 Jahre Ideen für Menschen

15.05.2013 — Vom Münchner Einzelunternehmer zum Global Player mit Dienstleistungen rund um den Menschen

Die Gründungsidee
Am 30. Mai 1963 macht sich in München ein Mann mit einem Kredit über 2.000 Mark und einer guten Idee selbstständig: Peter Dussmann, damals 24 Jahre alt. Wenige Wochen vorher hat er im „Hohlspiegel“ gelesen, dass jemand im Rheinland als Dienstleistung anbietet, die Wohnungen von Junggesellen in Ordnung zu halten. Warum soll das nicht auch in seiner Wahlheimat München funktionieren – schon damals Single-Hauptstadt Deutschlands?

Fortan reinigt sein kleines Unternehmen die Wohnungen, gießt die Blumen und wäscht die Kleidung. Ein paar Wochen lang ist Peter Dussmann sein einziger Angestellter, doch bald beschäftigt er Münchner Hausfrauen, die sich über den Zuverdienst freuen.  

Peter Dussmann bei Grundsteinlegung des Dussmann-Hauses
Grundsteinlegung für Dussmann-Haus

Neue Ideen und den Kunden immer fest im Blick
50 Jahre später ist aus dieser einfachen Idee heraus einer der führenden weltweit tätigen Multidienstleister geworden. Die stetige Entwicklung der heutigen Dussmann Group beginnt schon in den ersten Monaten des jungen Unternehmens. Peter Dussmanns früh erreichte Selbständigkeit von der Familie, Durchsetzungskraft, Ausdauer und Unabhängigkeit sind für den Erfolg seines Unternehmens entscheidend. Er nimmt den Markt genau unter die Lupe und schaut, was fehlt. Die festen Handwerksregeln der Gebäudereinigungsbranche machen es ihm nicht einfach.

Früh kümmert er sich um Vertrieb und Marketing. Er schaltet Anzeigen. 1965 gewinnt Dussmann seine ersten gewerblichen Kunden. Die Zahlungsmoral der Junggesellen ist nicht berauschend, und er will etwas Großes schaffen. In der Universität, in einem Großmarkt und anderen Münchner Betrieben wird er mit der Gebäudereinigung beauftragt.

Peter Dussmann investiert konsequent in die Ausstattung der Mitarbeiter und die Reinigungstechnik. „Wo andere noch schrubben, hat er schon eine Maschine für die Reinigungsarbeiten“, erinnert sich ein Weggefährte. Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter übernimmt nur eine spezifische Aufgabe, für die immer das neueste Arbeitsgerät zur Verfügung steht.

Nicht viel später, 1968, kommen Kliniken als Kunden hinzu, die fortan seine größte Kundengruppe bilden. Peter Dussmanns Unternehmen „pedus“ entwickelt sich zum Spezialisten für Klinikreinigung und -hygiene.

Die Weiterentwicklung des Dienstleistungsangebotes richtet Peter Dussmann stets an seinen Kunden aus. Welche Bedürfnisse haben diese? Welche Innovationen und Ideen benötigt die Gesellschaft – heute und in Zukunft –, damit Menschen sicher und sauber leben und jeden Tag etwas Gutes zu essen bekommen können?  

Erste Schritte ins Ausland
Im selben Jahr expandiert er schon ins Ausland, nach Österreich. Ein Jahr später folgt Italien. Wachstumswillen und der Wunsch nach Risikostreuung motivieren ihn dazu, es in diesen Märkten mit den lokalen Wettbewerbern aufzunehmen.

1976 kommen mit Saudi-Arabien, Brasilien ein Jahr später und 1978 mit den USA und Luxemburg weitere vielversprechende Länder für sein Unternehmen hinzu. Besonders Luxemburg wird schnell ein Erfolg – bis heute: Jeder 200. Einwohner des Großherzogtums ist bei der Dussmann Group tätig.

In Saudi-Arabien und Brasilien probiert Peter Dussmann erstmals eine Idee aus, die er 1978 auch in den deutschen Markt einführt und die bis heute zu den wichtigsten Alleinstellungsmerkmalen der Dussmann Group gehört: Er bietet mit eigenen Mitarbeitern alle Leistungen rund um das Gebäude aus einer Hand an. Zur Reinigung kommen Catering, Hauswirtschaft und Sicherheitsdienstleistungen. Zunächst konzentriert sich Pedus Service, wie das Unternehmen nun heißt, weiter auf Kliniken. Ab 1982 bietet das Unter­nehmen auch Catering im Bereich der Betriebsgastronomie.  

Eine Idee mehr an Service – und an Verantwortung

1984 diversifiziert er sein Unternehmen in eine ganz andere Richtung, bleibt aber bei seinem Dienstleistungsgedanken: In München startet das erste Pedus Office mit komplett ausgestatteten Büros in 1-A-Lage und allen Büroservices. Eine Idee, die Peter Dussmann aus den USA mitbringt, wo er auf dem Höhepunkt des Erfolgs zu den am schnellsten wachsenden privaten Unternehmen zählt, den „Inc. 500“. 

Der Zufall will es, dass 1985 seine Hausbank Peter Dussmann fragt, ob er nicht sechs Seniorenresidenzen eines Investors übernehmen wolle. Dem vorherigen Eigentümer droht die Insolvenz. Dussmann ist damals schon lange mit seinen Dienstleistungen auch für Pflegeeinrichtungen tätig und so ist ihm die Aufgabe nicht fremd. Nun kommt auch die Pflege und Betreuung der Senioren dazu. Aus dieser Idee entsteht Kursana, die heute 116 Häuser für Senioren in Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Estland führt.  

1988 feiert die Dussmann Group ihr 25. Jubiläum. Mit 22.000 Mitarbeitern setzt sie damals eine halbe Milliarde Mark um. 25 Jahre später wird sich der Umsatz fast versiebenfacht haben. 

Wachstumsschub nach der Wende
Zum „biggest moment in our history”, so Catherine von Fürstenberg-Dussmann, gerät 1989 der Mauerfall. Peter Dussmann fährt gleich nach der Wende durch die neuen Bundesländer und nimmt Kontakt mit den volkseigenen Dienstleistungsunternehmen auf. Berührungsängste kennt er nicht. Er gründet eine der ersten GmbHs auf dem Gebiet der DDR. Schon im Februar 1990 beginnen die ersten Mitarbeiter in Ost-Berlin die Arbeit. Die Dussmann Group schafft als eines der ersten Unternehmen Tausende von Arbeitsplätzen in Ostdeutsch­land.
Von hier aus streckt der Multidienstleister auch die Fühler aus in Richtung Osteuropa. In schneller Folge werden in den Jahren 1991 bis 1997 Landesgesellschaften in Ungarn, der heutigen Tschechischen Republik, Polen, Bulgarien, Russland und Rumänien gegründet. Konsequent werden zeitgleich auch die vielversprechenden asiatischen Märkte analysiert und früh und erfolgreich besetzt.  
 

Das Unternehmen schlägt neue Wurzeln in Berlin
Mitte der 1990er Jahre verabschiedet sich Peter Dussmann von München. Nicht nur die Hauptverwaltung in der Pilotystraße, auch die Stadt selbst scheint für den Ideenreichtum des Unternehmers zu klein. Und er will einen Mosaikstein in der werdenden Hauptstadt Berlin setzen. Als die Stadt München ihm auch noch Ärger mit der Fahne auf der Hauptverwaltung bereitet, entscheidet Dussmann: „Jetzt gehen wir nach Berlin.“ In den Jahren 1994 und 1995 zieht das Unternehmen in die Hauptstadt um, 1997 schließlich in das neu gebaute Dussmann-Haus in der Friedrichstraße.

Als der Unternehmer für die unteren Etagen des Hauses keine geeigneten Mieter findet, besinnt er sich seiner Wurzeln einer Buchhändler-Familie und eröffnet im Oktober 1997 Dussmann das KulturKaufhaus – mit allen Medien unter einem Dach und einer konsequenten Übertragung des Dienstleistungsgedanken auf den Handel. Besonders für lange Öffnungszeiten und die Möglichkeit, dass die Kunden auch am Sonntag einkaufen können, kämpft er leidenschaftlich, ideen- und erfolgreich. Als 2006 der Ladenschluss liberalisiert wird, ist das auch ein Erfolg von Peter Dussmann. Mit der „Ladenschluss-Killer-Party“ läutet das KulturKaufhaus die Öffnungszeiten bis Mitternacht ein.  
 

Ideenreich weiter in die Zukunft
Peter Dussmann erleidet im Herbst 2008 einen Schlaganfall. Seine Ehefrau Catherine von Fürstenberg-Dussmann führt das Unternehmen weiter. Im Dezember 2010 wird das Unternehmen in eine Stiftung umgewandelt und Catherine von Fürstenberg-Dussmann übernimmt den Vorsitz des Stiftungsrates. Sie führt das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und im Sinne ihre Mannes. Aber auch mit eigenen Ideen: So sind die Dussmann KulturKindergärten ihr „Baby“. Gemeinsam mit Unternehmen realisiert, bieten diese betriebsnahe Kinderbetreuung mit langen, flexiblen Öffnungszeiten, ein kulturelles Profil und zweisprachige Betreuung. Auch der immergrüne Vertikale Garten im Dussmann-Haus an der Berliner Friedrichstraße, ein Werk des französischen Gartenkünstlers Patrick Blanc, sowie   das Café-Restaurant „Ursprung – eat-drink-dream“ am Vertikalen Garten tragen ihre Handschrift. Gemeinsam  symbolisieren Vertikaler Garten und das „Ursprung“ die gesellschaftliche Verantwortung der Dussmann Group gegenüber ihren Mitarbeitern, ihren Kunden und der Umwelt.  

Mit über 60.000 Mitarbeitern in 21 Ländern bietet die Dussmann Group Dienstleistungen rund um den Menschen an. Der größte Geschäftsbereich Dussmann Service erbringt aus einer Hand Gebäudetechnik, Catering, Sicherheits- und Empfangsdienste, Gebäudereinigung, Kaufmännisches Management und Energiemanagement. Der zweitgrößte Geschäftsbereich Kursana sorgt für Betreuung und Pflege von 13.600 Senioren. Darüber hinaus betreibt die Group Dussmann das KulturKaufhaus in Berlin und bietet betriebsnahe Kinderbetreuung mit den Dussmann KulturKindergärten. Die Dussmann Group erzielte im Jahr 2012 einen Gesamtumsatz von 1,73 Mrd. Euro. Damit ist sie weltweit einer der größten privaten Multidienstleister.