Jenny Dünhöft & Laura Weidenfeller vom Veranstaltungsmanagement des KulturKaufhauses

Profis des Alltags

Neue Herausforderungen, neue Formate im Veranstaltungsmanagement

Das KulturKaufhaus ist für seine zahlreichen Veranstaltungen bekannt und hat sich hier als feste Institution in der Hauptstadt etabliert. Ob Buchvorstellungen, Kurzkonzerte, Workshops oder Signierstunden – in den letzten Jahren gab es kaum ein Event, bei dem nicht jeder Platz besetzt war. Aber gerade in den letzten Monaten wurde das kulturelle Leben überall auf der Welt eingeschränkt, vielerorts ist es sogar komplett zum Erliegen gekommen.

Das haben auch unsere Kolleginnen Jenny Dünhöft und Laura Weidenfeller vom Veranstaltungsmanagement des KulturKaufhauses erlebt: Viele Events wurden schon im März abgesagt, danach gab es für fünf Monate gar keine in der Friedrichstraße. „Erst im August öffnete das KulturKaufhaus langsam wieder seine Pforten für Vor-Ort-Veranstaltungen – natürlich unter Einhaltung der Hygienebestimmungen. Um die nötigen Abstände und Regelungen umsetzen zu können, wurden die Veranstaltungen auf 30 Personen beschränkt, die sich nun auch vorab anmelden müssen”, erzählt Laura Weidenfeller. „Früher fanden hier bis zu 200 Personen Platz. Im Schnitt finden 15 Lesungen oder Konzerte statt, März und April sowie September und Oktober sind dabei Spitzenmonate.” 

Neue Herausforderungen, neue Formate
Das Coronavirus hat die Veranstaltungsbranche hart getroffen, und das macht sich auch in der Zusammenarbeit mit den Labels und den Verlagen der Künstler bemerkbar. Jenny Dünhöft freut sich darüber: „Es herrscht nun mehr Verständnis und mehr Miteinander, man tauscht sich offener aus und findet schneller und unkompliziert Lösungen für alle Herausforderungen.” Der konstruktive Austausch hat zu schönen Ergebnissen geführt, denn die Signierstunde mit Campino von der Band “Die Toten Hosen” wäre ohne Corona wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Die beiden sind sich sicher, dass sich durch die neuen Gegebenheiten auch neue Formate und Zielgruppen erschließen: So wurden Lesungen „… aus dem Lesezimmer“ per Online-Format angeboten, um trotz digitaler Distanz den Charme des KulturKaufhauses vermitteln zu können. Dagegen fehlen die Events mit internationalen Künstlern sehr, denn diese können aufgrund der aktuellen Situation nicht stattfinden.

Was wirklich wichtig ist
Bei der Frage, was wichtig ist im (Berufs-)Leben, waren sich beide einig: „Das KuKa hat uns immer das Gefühl gegeben, dass wir gebraucht werden. Für viele in unserer Branche ist die berufliche Situation aktuell sehr schwierig. Wir sind dankbar, dass es beim KuKa nicht so war und wir zusätzlich neue Möglichkeiten ausprobieren dürfen.“ Aber auch im Privaten nähme man viel aus der Krise mit, der Alltag sei in vielerlei Hinsicht entschleunigt, erzählen die beiden: „Was uns fehlt, sind die fröhlichen Abende, bei denen man einfach locker und ausgelassen sein kann.“